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Freiheit über den Wolken

Freiheit über den Wolken

Quelle: Kölner Stadt Anzeiger,
Freitag, 24. Dezember 2021

Autor: Stefan Corssen

Der Autor Horst Schubert schreibt über die Faszination des Fliegens

Wipperfürth. 90 Jahre alt ist Horst Schubert und er blickt zurück auf ein abwechslungsreiches Leben. Auch wenn die Zeit im Zweiten Weltkrieg und im Nachkriegsdeutschland nicht ganz einfach war. „Wie im Fluge – ein Leben voller Turbulenzen“: So lautet der Titel der Autobiografie, die der Wipperfürther geschrieben hat und die jetzt in der Reihe „Mein Bergisches Land“ im Bergischen Verlag erschienen ist. Wie der Titel verrät, dreht sich vieles um die Fliegerei. Der Autor kommt 1931 in Solingen zur Welt und verbringt schon als kleiner Junge die Wochenenden auf dem Segelflugplatz, wo der Vater als Fluglehrer arbeitet. Die glückliche Kindheit endet jäh, als der Vater 1940 im Krieg tödlich abstürzt. Anschaulich und spannend schildert Schubert Flucht und Vertreibung, nach Kriegsende verschlägt es ihn mit seiner Mutter nach Hückeswagen. Der Traum, Flugzeugbau zu studieren, lässt sich nicht erfüllen. Aber die Faszination für das Fliegen bleibt. Die Firma Klingelnberg wird der erste Arbeitgeber, später wechselt er – auch wegen der Nähe zum Flugplatz an der Neye – zu Radium nach Wipperfürth, wo er sich Schritt für Schritt hocharbeitet. Hochzeit, Kinder, Hausbau, die ersten Auslandsurlaube – Horst Schuberts Leben verläuft so wie das vieler anderer seiner Generation. Die Erinnerungen sind humorvoll geschrieben - doch es gibt auch schmerzliche Ereignisse wie der tödliche Absturz von zwei Fliegerkameraden. Mit Schuberts Einstieg in den Ruhestand endet das Buch. Die Liebe zur Fliegerei ist bis heute geblieben. „Wir Ehemaligen treffen uns noch einmal wöchentlich am Flugplatz“, erzählt der 90-Jährige am Telefon – nur sei der Kreis mittlerweile sehr klein geworden. Die vielen Fotos nehmen den Leser mit auf eine Reise in die Zeit zwischen den 1930er und 1980er Jahren. (cor)