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Hinter idyllischer Fassade wird es blutig

Hinter idyllischer Fassade wird es blutig

Remscheider Generalanzeiger - RGA
vom 24. November 2021

Stephanie Arens-Licciardi

Das Bergische Land: Grüne und hügelige Landschaften, kleine geheimnisvolle Orte und ein ganz besonderer Menschenschlag. Idylle pur sollte man meinen, wenn man wie die Kölner Kriminaloberkommissarin Inga Laudenbach aus der Großstadt kommt. Doch der äußere Schein trügt, denn hinter der idyllischen Fassade geht es recht blutig zu: Denn die Kriminaloberkommissarin und ihr Kollege Kunze gehen einem Mordfall nach. Mit ihrem ersten Kriminalroman „Weilertod“ ist Autorin Anne Schmitz ein besonderes Lesestück gelungen. So lässt Schmitz ihre Protagonistin Inga Laudenbach inmitten des zuweilen schweigsam-kautzigen bergischen Menschenschlags mit der ihr eigenen kölschen Chuzpe ermitteln. Die Idee zu ihrem ersten Krimi kam Anne Schmitz in der Coronapandemie. „Ich hatte eine Ausschreibung von Sebastian Fitzek gesehen und dachte mir, ich wage mich an dieses Genre einmal heran.“ Bisher hat die Autorin Romane für junge und junggebliebene Leserinnen und Leser („Die Mystiks von Köln“) im Bereich Fantasy veröffentlicht. Nach erfolgreicher Teilnahme an der Ausschreibung sei ihr schnell die Idee für „Weilertod“ gekommen. So gelingt es der Krimi-Debütantin, dem bergischen Menschenschlag und seinen Lebensgewohnheiten ein Stück Authentizität einzuhauchen. Denn darauf legte sie bei der Entstehung ihrer Figuren wie Inga Laudenbach, Kollege Kunze oder Tom Hartung Wert. „Die Figuren sollten so nah am Leben sein wie möglich.“ So ist Inga alles andere als perfekt und schlägt sich neben ihrem Job und der Aufklärung der Mordserien mit den Alltagsproblemen einer alleinerziehenden Mutter herum. Der geografische Wechsel der Locations ist eine Neuerung in Schmitz’ literarischer Arbeit. Spielten ihre Fantasy-Romane bisher in und um Köln, so spielt „Weilertod“ erstmals zum Teil außerhalb der kölschen Stadtgrenzen. Auch wenn es den urigen „Runkelkeller“ und das „Kraut und Rüben“ leider nicht gebe, „Ich würde dort auf jeden Fall ein Bier trinken und Panneschieven essen“, lacht Schmitz.

Lesung in der Stadtbücherei in Hückeswagen Wichtig ist der Autorin, einen Gegenpol von idyllischer Landschaft und Großstadt zu erzeugen. „Nehmen wir das Cover: Auf den ersten Blick wirkt es ländlich-verträumt, doch schaut man hinter die Fassade, merkt man: Der äußere Schein trügt.“ Auf Lesetour mit ihrem Krimidebüt wird es wegen der Pandemie vorerst nicht gehen, verriet Anne Schmitz. „Im Dezember ist voraussichtlich im Rahmen der Aktion Offener Adventskalender in Hückeswagen eine Lesung in der Stadtbibliothek geplant.“