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Christiane Rahrbach interviewt Sternenfee-Erfinderin Julia Wewer

Christiane Rahrbach interviewt Sternenfee-Erfinderin Julia Wewer

Aus dem Löwenmagazin #6

Hier fühlt man sich gleich zuhause ...

An einem regnerischen Freitagmorgen besuche ich Frau Wewer in Remscheid und werde in der fröhlich-bunten Küche mit selbst gebackenem Sternenkuchen (!) empfangen. Passend zur Sternenfee …
Hier fühlt man sich gleich zuhause und spürt die Kreativität der Hausherrin überall. Herr Wewer leistet uns Gesellschaft, er hätte es in der Küche zwar gern etwas funktionaler, aber er hat gern Zugeständnisse gemacht.
Der Hund Aika sitzt vor der Tür zum Garten und würde schrecklich gern hinein und mich auch begrüßen, aber da er aufgrund seines jugendlichen Alters noch sehr ungestüm ist, muss er draußen bleiben. Herr Wewer geht aber zwischendurch immer wieder hinaus, um mit ihm zu spielen.
Ich frage Frau Wewer, wann sie zusätzlich zu ihrem Gesangs- und Schauspieltalent, das sich ja wie ein roter Faden durch ihren Lebenslauf zieht, die Begeisterung für das Gestalterische entdeckt hat. Daraufhin erzählt sie mir, dass sie schon von Klein auf immer gern gemalt hat. „Meine Eltern waren manchmal ein bisschen überfordert, wenn ich alle 3 Stunden mit einem neuen Bild ankam… Es war schon immer ein großes Hobby von mir. Es macht mir Freude, etwas zu malen, das man auch erkennt und wenn es bunt ist, umso besser. Die Entscheidung, daraus einen Beruf zu machen, kam durch viele Praktika zustande und durch Freunde, die das ebenfalls gemacht haben. Ich habe Freude an der Arbeit am PC mit den entsprechenden Programmen entwickelt und habe dann ein Grafikdesign-Fernstudium absolviert.“

CR: Wenn Sie z.B. ein Bild der Sternenfee malen, machen Sie zunächst eine Skizze auf Papier?
JW: Genau, das ist der erste Schritt, ich mache eine Bleistiftskizze, die wird eingescannt und ausgedruckt und dann von Hand koloriert. Das mache ich sehr gern mit der Hand und nicht am PC. Danach wird das Bild wieder gescannt und dann noch grafisch bearbeitet, der Hintergrund ausgeschnitten etc.  

CR: Sie haben einmal erwähnt, dass die Sternenfee Sie nun schon viele Jahre begleitet, wann kam denn die allererste Idee zu dem Buch.
JW: Das ist eine gute Frage! Ich müsste mal in meinem Facebook Account nachsehen. Das ist bestimmt schon 3-4 Jahre her. Als erstes was es ja eine reine Lüttringhauser Geschichte, die sich erst im Laufe der Zusammenarbeit mit dem Bergischen Verlag in eine „bergische Weihnachtsgeschichte“ verwandelt hat. Das heißt, es wurden noch viel mehr Orte aus dem Bergischen Land mit in die Geschichte aufgenommen.

CR: Und haben Sie jetzt schon weitere Projekte im Kopf?
JW: Ja, ich würde gern noch mehr Geschichten rund um das Jahr erzählen. Die aus der Sternenfee bekannten Charaktere könnten darin wieder eine Rolle spielen, so gäbe es einen Wiedererkennungswert. Außerdem gibt es noch ein schon fertiges Buch in der Schublade, in dem es um das Thema Freundschaft geht. Alle Kinder aus meinem privaten Umfeld, die diese Geschichte schon einmal gehört und gesehen haben, waren jedenfalls begeistert und haben die Botschaft sofort verstanden. Und Kinderbücher sind mir auch viel zu wichtig, als dass die Sternenfee mein einziges bleiben würde.“

Frau Wewer erzählt mit daraufhin, dass sie selbst ihre Kinderbücher sehr geliebt hat und sie auch keines von ihnen weggegeben hat als sie erwachsen war. Sie sind alle noch da, genau wie auch alle Stofftiere, die ihre Mutter ihr im Laufe ihrer Kindheit von Reisen mitgebracht hat. Ihr größter Traum ist es, dass ihre eigenen Bücher für Kinder von heute einmal genauso wichtig werden, wie ihre Kinderbücher für sie waren.
Frau Wewer plaudert noch weiter über ihre eigene Kindheit, die sie selbst als sehr schön und behütet schildert. Die Familie hat im Oberbergischen eine Jagdhütte wo sie sehr viel in der Natur unterwegs war und das als sehr prägend empfindet.
Ich frage sie nach der Bedeutung des Bergischen Landes für sie selbst. Sie selbst bezeichnet diese Gegend ganz klar als ihre Heimat. Geprägt ist sie jedoch auch von ihrer Großmutter, die aus Siebenbürgen stammte und ein sehr herzlicher und offener Mensch war. Auch ihre Leidenschaft für´s Backen hat sie wohl von dieser Großmutter geerbt.

Wir könnten noch ewig so weiter „töttern“, aber wir möchten ja unseren Leserinnen und Lesern auch noch zeigen, wo Frau Wewer arbeitet und die Sternenfee entstanden ist. Dazu gehen wir ins Büro mit Blick in den Garten. 2 Schreibtische stehen nebeneinander und hier werden ab dem 1. Oktober dieses Jahres offiziell beide, Frau Wewer und ihr Mann Steve, den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Ihr Mann hat als gelernter Zweiradmechaniker noch einmal umgesattelt und Web-Design studiert und gemeinsam wollen sie nun in Zukunft ihre Kreativität für ihre Kunden einsetzen.
Nach 2 Stunden verabschiede ich mich und freue mich, dass wir eine so kreative und vor Ideen sprühende Autorin gefunden haben, die sicher noch viele schöne Kinderbücher schreiben und illustrieren wird.