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Die Fee aus dem Briefkasten

Die Fee aus dem Briefkasten

Lüttringhauser Anzeiger: Ausgabe Advent 2017

Rezension von Sabine Naber

Kinderbuchautorin Julia Wewer lässt ihre Protagonistin das Bergische Land mit Sternenzauber überziehen. Zuhause ist Fee Minna in Lüttringhausen.

VON SABINE NABER (Lüttringhauser Anzeiger: Ausgabe Advent 2017)

Gezeichnet hat Julia Wewer schon immer gerne. Und das kam gerade bei den Kindern gut an, denn die Remscheiderin ist kreativ und vielseitig interessiert. Jetzt hat sie ihr erstes Kinderbuch herausgebracht und das ist ihr wunderbar gelungen.

"Die Geschichte hatte ich schon im Kopf. Aber dann habe ich erst einmal die Bilder gemalt und anschließend die Geschichte dazu geschrieben. Und daraus ist 'Die Sternenfee – eine bergische Weihnachtsgeschichte' geworden", erzählt Julia Wewer, die in Lüttringhausen am Goldenberg wohnt.

Dass ihr die Sprache sehr wichtig ist, spürt man schon gleich zu Beginn der Geschichte, die so beginnt: "Ganz still und leise setzt sich eine winzige Schneeflocke auf das Dach des alten Kuhstalls und glitzert im Licht des Mondes."

Sie habe sich gut überlegt, welche Wörter die Kinder schon verstehen und welche sie einsetzt, damit die Jüngsten ihre Geschichte auch mögen: "Was ist zu schwierig und was ist zu einfach?", diese Frage habe ich mir beim Schreiben immer wieder gestellt", erzählt sie und vermutet, dass ihr Sprache viel bedeutet, weil ihre Mutter Grundschullehrerin ist und dieses Thema in der Familie besprochen wird. In der ersten Version ihrer Geschichte habe sie ihre kleine Sternenfee zunächst nur durch Lüttringhausen und Lennep schweben lassen: "Aber als ich mein Buch dem Bergischen Verlag geschickt habe, da hieß es, dass ich doch ihren Radius erweitern und das Bergische Land einbeziehen könnte." Das fiel der gelernten Musical-Darstellerin und Schauspielerin, die schon an der Bühne Hagen sowohl vor als auch hinter den Kulissen erfolgreich gearbeitet hat, nicht schwer. Und so ließ sie Minna, die kein gewöhnliches Mädchen, sondern eine klitzekleine muntere Fee mit großen Augen und lustigen Locken ist, auch noch – schneller als der Wind – nach Schloss Burg und nach Wipperfürth sausen und in Hückeswagen und am Rande des Beyenburger Stausees nach Dingen suchen, damit sie ihr Sternenpulver zusammenrühren kann.

Das braucht sie nämlich, denn in jedem Jahr zaubert sie prachtvolle Sterne über die Straßen des Bergischen Landes, um in der Advents- und Weihnachtszeit den Menschen Licht und Freude zu bringen. Aber wie macht sie das? Ganz einfach – sie kocht das Licht für die Sterne aus vielen verschiedenen Zutaten, die sie alle einsammeln muss, sobald der Winter begonnen hat.

Bei dieser Gelegenheit besucht sie ihre vielen Freunde, die über das ganze Bergische Land verteilt leben. Einer ihrer Freunde hat allerdings vergessen, für sie zu sammeln. Ob das Sternenlicht trotzdem rechtzeitig fertig wird?

Wunderschön kindgerecht wird die Geschichte der kleinen, immer fröhlichen Sternenfee erzählt, die bis weit in den Herbst hinein in dem prachtvollen blauen Briefkasten unterhalb der Lüttringhauser Kirche lebt, aber um die Weihnachtszeit herum munter wird.

"Jetzt hätte ich auch große Lust mal etwas für Erwachsene zu schreiben. Das würde vermutlich in Richtung Fantasy gehen", plant die Autorin schon weiter. "Aber wir sind gerade dabei, uns gemeinsam selbstständig zu machen. Das steht an erster Stelle, braucht Zeit und Energie" sagt Julia Wewer. Ihr Mann ist Web-Designer, sie ist Grafik-Designerin.

Gut zu wissen

In der Bergischen Buchhandlung Schmitz, Wetterauer Straße 6, in der Lenneper Altstadt gibt es in Kürze einen kleinen Vorgeschmack auf die zauberhafte Weihnachtsgeschichte mit den so phantasievollen Bildern: Am 9. Dezember ab 14 Uhr liest Julia Wewer aus ihrem Buch vor. Altersempfehlung: ab 3 Jahren, ISBN-13: 9783945763421, Bergischer Verlag, Seitenzahl: 60.